Bergbau im Landkreis Schaumburg Über den Beginn des Bergbaus in unserem Landstrich
sind leider keine sicheren Daten festgehalten. Somit beschränkt sich unser Wissen nur auf
Legenden und Vermutungen. |
|
In einer Erzählung des
Cyriakus Spangenberg heißt es, daß im Jahre 1386 "drey Menner zimplich und wol
bezecht" sich auf dem Heimweg von Obernkirchen aus "verirret und verlohren
haben" und man vier Jahre später bei Aufräumung einer alten Kohlengrube "drey
todte Körper" gefunden habe. 1612 hört man aber (von Anton Wietersheim), daß im Jahr 1510 ein Bürger namens Albrecht Schlüsselburg bei den Grafen Anton und Johann um Erlaubnis ersucht habe, in der Nähe des Dorfes Nienstädt nach Steinkohle zu schürfen. Dieser war wegen seiner Unerfahrenheit im Bergbau aber nicht so erfolgreich wie 10 Jahre später ein Mann Namens Hans Schütte in der Nähe von Rehren. Von 1522 stammt ein Beschwerdebrief des Rates und des Bürgermeisters der Stadt Bielefeld, in dem die Verschlechterung der Schmiedekohle angeprangert wird. Demnach wurde zu jener Zeit schon Kohle abgebaut und exportiert. Nachdem der Bergbau in Schwung kam, sah sich das gräfliche Rentenamt nicht mehr in der Lage, diese alleine zu beaufsichtigen. So wurden von 1552 bis 1772 Kohlenvoigte eingesetzt. Jeder einzelne Kohlen voigt hatte die Aufsicht über die Gruben innerhalb eines Amtes. Nach einer bestimmten gräflichen Verordnung an die Kohlenvoigte wurden die Kohlenbrecher entlohnt. Der spätere Besitzer der alten Bückeburg, Berthold von Cölln, war der erste Kohlenvoigt, der zum Bergrat ernannt wurde. 1808 standen unter seiner Leitung auf dem alten Obernkirchener Revier 52 Schächte, auf dem neuen 7, auf dem Südhorster Werk 18, auf dem Sülbecker Revier 22 und auf dem Stadthäger Werk 23 Schächte. In dieser Zeit brauchten die Bergleute nicht Soldat zu
werden. Durch diese Befreiung ließen sich jedoch viele als Bergleute einschreiben, die
nie den Dienst eines Bergmannes versahen, so daß vom Bergamt Obernkirchen
Knappschaftslisten an die Regierung in Bückeburg gereicht werden mußten. Im Jahr 1941 wurden die Werke Obernkirchen und Barsinghausen zusammengelegt. Nachdem der Kohlenabbau im Bückeberg und Umgebung unrentabel geworden war, baute man in Lüdersfeld eine neue Schachtanlage in der Hoffnung, dort ergiebiger zu wirtschaften. Dies erwies sich aber als Trugschluß, und die Anlage schloß nach kurzer Inbetriebnahme bereits 1960 wieder. Damit schloß auch das Kapitel Bergbau im Landkreis Schaumburg. 3000 Bergleute und Angestellte mußten sich neue Arbeit suchen Weiterführende Information (sehr zu empfehlen): |