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15.08.2004

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Feiern und Fachsimpeln

Verein „Glück-Auf“ zufrieden mit Pumpenfest / Türpfosten des Gutshauses

Riehe. Mehr als 80 Interessierte haben sich die heimatgeschichtliche Ausstellung anlässlich des 19. Pumpenfestes angesehen. Eine Zahl, die die Veranstalter vollauf zufrieden stellte. Die Besucher waren aber nicht nur wegen der kostenlosen Bildungsmaßnahme gekommen. Grill und Kuchenbüfett sorgten für Spaß bis in die Abendstunden.
Ein Überraschungsgast, auf den sich Ralf und Wilhelm Schröder besonders gefreut hatten, musste in letzter Sekunde absagen: Andreas Heusinger von Waldegg – ein Nachfahre der Familie, um die sich beim diesjährigen Fest alles drehte (SN berichteten). Der Geisteswissenschaftler und Politologe hat die Tradition des Heusinger-Clans übrigens würdig fortgeführt: Andreas Heusinger von Waldegg ist unter anderem Geschäftsführer einer großen deutschen Volkspartei in Frankfurt am Main.
Dass der Ehrengast grippebedingt fehlte, störte das Festpublikum wenig. Die beiden Schröders führten in aller Ruhe durch die Geschichte der Heusingers, die auf Schautafeln ausführlich dargestellt war. Die teils kuriosen Details sorgten für einiges Erstaunen. „Wilde Dinge haben sich hier abgespielt“, fand Hans-Peter Franke, nachdem er einige Anekdoten gehört hatte. „Das habt ihr schön gemacht“, lobte dieser die Ausstellung.
Horst Jacobs stimmte zu. „Das zeigt die gute Dorfgemeinschaft“, fügte der Pastor im Ruhestand an. Für fachkundige Spekulationen gab das einzige Relikt des ehemaligen Heusinger-Gutshauses Anlass. Ein Klotz aus Obernkirchener Sandstein samt Gravur war direkt am Eingang des Festplatzes ausgestellt. „Das muss ein Türpfosten sein“, meinte Herbert Blume. Georg Mroszewski, auf dessen Grundstück der Stein gefunden wurde, war der gleichen Ansicht: „Das nehme ich auch an.“
Neben Lesestoff und Gesprächen stand das Vergnügen im Vordergrund. Der Zapfhahn gab fortwährend kühlen Gerstensaft ab, die zwölf Torten und Kuchen, die Rieher Frauen gebacken hatten, waren schnell verputzt. Schon am Nachmittag brutzelten die ersten Bratwürste auf dem Grill. Dass man den „schönsten Tag der Woche“ erwischt hatte und das Publikum bunt gemischt aus Jung und Alt bestand, freute Ralf Schröder erst recht.
So stand einer ausgelassenen Feier bis zur Dämmerung nichts im Weg. „Die ganz Harten bleiben noch etwas länger“, meinte Frank Blume schmunzelnd. Gus

 

Einziges Überbleibsel des Heusinger-Gutshauses: Auf den Stein, der wohl Teil eines Türpfostens war, sind Georg Mroszewski (von links), Otto Oltrogge und Ralf Schröder besonders stolz.

 

Anschauungsmaterial: Die Pumpe am ehemaligen Gemeindebrunnen lädt zum Ausprobieren ein. Adolf Ragge und Konrad Hülsemann machen es vor. gus (2)

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