Feiern
und Fachsimpeln
Verein „Glück-Auf“
zufrieden mit Pumpenfest / Türpfosten des Gutshauses
Riehe. Mehr als
80 Interessierte haben sich die heimatgeschichtliche Ausstellung anlässlich
des 19. Pumpenfestes angesehen. Eine Zahl, die die Veranstalter vollauf
zufrieden stellte. Die Besucher waren aber nicht nur wegen der kostenlosen
Bildungsmaßnahme gekommen. Grill und Kuchenbüfett sorgten für Spaß bis in
die Abendstunden.
Ein Überraschungsgast, auf den sich Ralf und Wilhelm Schröder besonders
gefreut hatten, musste in letzter Sekunde absagen: Andreas Heusinger von
Waldegg – ein Nachfahre der Familie, um die sich beim diesjährigen Fest
alles drehte (SN berichteten). Der Geisteswissenschaftler und Politologe hat
die Tradition des Heusinger-Clans übrigens würdig fortgeführt: Andreas
Heusinger von Waldegg ist unter anderem Geschäftsführer einer großen
deutschen Volkspartei in Frankfurt am Main.
Dass der Ehrengast grippebedingt fehlte, störte das Festpublikum wenig. Die
beiden Schröders führten in aller Ruhe durch die Geschichte der Heusingers,
die auf Schautafeln ausführlich dargestellt war. Die teils kuriosen Details
sorgten für einiges Erstaunen. „Wilde Dinge haben sich hier abgespielt“,
fand Hans-Peter Franke, nachdem er einige Anekdoten gehört hatte. „Das habt
ihr schön gemacht“, lobte dieser die Ausstellung.
Horst Jacobs stimmte zu. „Das zeigt die gute Dorfgemeinschaft“, fügte der
Pastor im Ruhestand an. Für fachkundige Spekulationen gab das einzige Relikt
des ehemaligen Heusinger-Gutshauses Anlass. Ein Klotz aus Obernkirchener
Sandstein samt Gravur war direkt am Eingang des Festplatzes ausgestellt.
„Das muss ein Türpfosten sein“, meinte Herbert Blume. Georg Mroszewski, auf
dessen Grundstück der Stein gefunden wurde, war der gleichen Ansicht: „Das
nehme ich auch an.“
Neben Lesestoff und Gesprächen stand das Vergnügen im Vordergrund. Der
Zapfhahn gab fortwährend kühlen Gerstensaft ab, die zwölf Torten und Kuchen,
die Rieher Frauen gebacken hatten, waren schnell verputzt. Schon am
Nachmittag brutzelten die ersten Bratwürste auf dem Grill. Dass man den
„schönsten Tag der Woche“ erwischt hatte und das Publikum bunt gemischt aus
Jung und Alt bestand, freute Ralf Schröder erst recht.
So stand einer ausgelassenen Feier bis zur Dämmerung nichts im Weg. „Die
ganz Harten bleiben noch etwas länger“, meinte Frank Blume schmunzelnd. Gus
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Einziges Überbleibsel des
Heusinger-Gutshauses: Auf den Stein, der wohl Teil eines Türpfostens war,
sind Georg Mroszewski (von links), Otto Oltrogge und Ralf Schröder besonders
stolz.
Anschauungsmaterial: Die Pumpe am
ehemaligen Gemeindebrunnen lädt zum Ausprobieren ein. Adolf Ragge und Konrad
Hülsemann machen es vor. gus
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